Warum Trennungen im Team manchmal notwendig sind
Im beruflichen Alltag gehört es zu den schwierigsten Aufgaben einer Führungskraft, sich von einem Mitarbeitenden zu trennen. Gerade im Projektmanagement, Vertrieb, Handel oder der Gastronomie, wo Teamarbeit und ein gutes Miteinander essenziell sind, ist dieser Schritt oft mit vielen Unsicherheiten und Emotionen verbunden. Doch manchmal ist es besser – und sogar notwendig – sich von einem Mitarbeitenden zu verabschieden, anstatt weiter in deren Entwicklung zu investieren.
Wenn Entwicklung keine Option mehr ist
Als Führungskraft liegt es in deiner Verantwortung, das Potenzial deines Teams zu fördern. Doch es gibt Situationen, in denen selbst die besten Entwicklungsmaßnahmen keinen Fortschritt bringen. Wann ist also der Punkt erreicht, an dem eine Trennung die sinnvollste Lösung ist?
Keine Lernkurve erkennbar: Manchmal zeigen Mitarbeitende über längere Zeit hinweg keine Fortschritte, trotz gezielter Schulungen und intensiver Unterstützung. Wenn sich selbst nach mehreren Feedback- und Entwicklungsgesprächen nichts ändert, ist das ein klares Signal. Die Weiterentwicklung sollte von beiden Seiten kommen – fehlt die Eigenmotivation des Mitarbeitenden, steht die Führungskraft irgendwann vor einer Sackgasse.
Toxisches Verhalten im Team: Ein negatives Verhalten, das die Stimmung im Team belastet, kann erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Teamdynamik haben. Wenn eine Person regelmäßig Konflikte schürt, schlecht über Kolleg*innen spricht oder sich respektlos verhält, leidet die gesamte Teamleistung. Toxisches Verhalten muss frühzeitig und konsequent angesprochen werden. Bessert sich die Situation nicht, ist eine Trennung oft unvermeidbar.
Kein Wunsch nach Selbstentwicklung: Nicht jede*r Mitarbeitende hat den Anspruch, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Doch wer im modernen Arbeitsumfeld dauerhaft auf dem Status quo beharrt, fällt irgendwann zurück. Besonders problematisch wird es, wenn sich diese Haltung negativ auf die Motivation und die Leistung der anderen Teammitglieder auswirkt.
Dienst nach Vorschrift: Mitarbeitende, die nur das Nötigste tun und keinerlei Initiative zeigen, können auf Dauer zu einer Belastung für das Team werden. Während andere engagiert sind und Verantwortung übernehmen, sorgt die Minimalmentalität für Unzufriedenheit und Ungleichgewicht.
Überdurchschnittliche Krankmeldungen: Eine Person, die häufig und überdurchschnittlich krankgemeldet ist, bringt die Personalplanung immer wieder durcheinander. Natürlich kann niemand etwas für Krankheit, doch bei gehäuften Ausfällen entsteht schnell Unmut im Team, insbesondere wenn keine plausible Erklärung erfolgt. Mit der Zeit schwindet die Glaubwürdigkeit in die Person.
Unfairness gegenüber dem Team: Wenn eine Person immer wieder Aufgaben liegen lässt, die das Team auffangen muss, entsteht Frust. Die Fairness im Team ist gefährdet, und die Motivation der anderen Mitarbeitenden sinkt. An diesem Punkt wird die Trennung zur Pflicht, um die Leistung und Motivation der übrigen Teammitglieder zu schützen.
Verantwortung der Führungskraft
Bevor eine Trennung jedoch in Betracht gezogen wird, muss die Führungskraft ihrer Verantwortung gerecht geworden sein:
Erwartungsgespräche führen: Klare Zielsetzungen und Anforderungen kommunizieren.
Feedbackgespräche dokumentieren: Regelmäßiges und konstruktives Feedback geben.
Korrektur- und Kritikgespräche einplanen: Probleme offen ansprechen und Lösungsvorschläge erarbeiten.
Abmahnungen aussprechen: Falls notwendig, förmlich und schriftlich.
Dokumentation sicherstellen: Alle Gespräche und Maßnahmen lückenlos festhalten.
Wenn all diese Schritte transparent und nachvollziehbar durchgeführt wurden und dennoch keine Verbesserung eintritt, ist die Trennung oft der letzte sinnvolle Schritt. Auch aus Respekt gegenüber den anderen Teammitgliedern, die dauerhaft die Mehrarbeit stemmen müssen.
„Ja“ zum Mitarbeitenden weg? So geht die Trennung respektvoll:
Eine Trennung sollte nie leichtfertig erfolgen, sondern immer gut überlegt und dokumentiert sein. Letztlich geht es darum, dem gesamten Team gerecht zu werden und langfristig eine positive Arbeitsatmosphäre zu sichern. Führung bedeutet Verantwortung – sowohl für den Einzelnen als auch für das Team.
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